Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Filmreihe: Female Gaze aus Frankreich

Über die Filmreihe

Eine neue Generation von Filmemacherinnen aus Frankreich setzt sich in ihren Filmen mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Abtreibung, Missbrauch, Mutterschaft, lesbischer Identität, Migration, Rassismus und Machtverhältnissen auseinander. In der Reihe werden Filme von einigen Vertreterinnen dieser Generation gezeigt, die sich von wegweisenden Regisseurinnen inspirieren lässt und die Gesellschaft aus einer feministischen Perspektive hinterfragt. Der Begriff „Female Gaze“ wurde von der französischen Journalistin, Filmkritikerin und Filmwissenschaftlerin Iris Brey in Anlehnung an den von Laura Mulvey geprägten Begriff „Male Gaze“ vor ein paar Jahren definiert und eingeführt (Iris Brey, Le Regard féminin, une révolution à l’écran, 2020). Mit diesem Begriff charakterisiert sie den spezifischen Blick, der die Protagonistinnen als Subjekte statt als Objekte in Filmen inszeniert und somit die Erfahrung des weiblichen Körpers durch die Zuschauer:innen ermöglicht.

Save the date

Di, 28.05. um 18:00 Uhr: Filmvorführung Portrait de la jeune fille en feu von Céline Sciamma

Gast: Alexandre Moussa (Poitiers/Paris)

Saint Omer

Am Mittwoch, den 24.04.2024 fand von 18:00 bis 21:00 Uhr im Vortragssaal der Uni-Bibliothek die nächste Filmvorführung im Rahmen der Filmreihe "Female Gaze aus Frankreich" statt. Es wurde der Film Saint Omer von Alice Diop aus dem Jahr 2022 gezeigt (OmU), der u. a. den "Großen Preis der Jury" bei den Filmfestspielen von Venedig erhielt und zudem ausgewählt wurde, um Frankreich bei den Oscars 2023 für den besten internationalen Film zu vertreten. 

In dem Film geht es um die aus dem Senegal stammende Pariser Professorin Rama, die nach Saint-Omer in Nordfrankreich reist, um einem Gerichtsprozess beizuwohnen. Angeklagt ist die Senegalesin Laurence Coly, die ihr 15 Monate altes Baby ertränkt haben soll. Doch schon früh zeigt sich, dass der Fall nicht so eindeutig ist, wie er zunächst scheint. Der Film thematisiert Brüche in weiblichen Biografien sowie universelle Fragen von Wahrheit, Ausgrenzung und Mutterschaft.

Im Anschluss an die Filmvorführung gab es einen interessanten Austausch mit Elvire Duvelle-Charles. Sie ist Journalistin, Filmemacherin und feministische Aktivistin. Außerdem hat sie den feministischen Filmclub „Tonnerre“ in Paris ins Leben gerufen.

L'événement

Am Dienstag, den 23.01.2024 fand um 18:00 Uhr im Vortragssaal der Uni-Bibliothek die nächste Filmvorführung im Rahmen der Filmreihe "Female Gaze aus Frankreich" statt. Nach einer kurzen Einführung von Dr. Agathe Mareuge wurde der Film L'événement (Das Ereignis) von Audrey Diwan aus dem Jahr 2021 gezeigt (OmU), der u. a. den "Goldenen Löwen" gewann - den Hauptpreis der Filmfestspiele von Venedig.

Der Film, der auf dem gleichnamigen Roman von Annie Ernaux basiert, spielt in den 1960er Jahren und handelt von einer Studentin, die ungewollt schwanger wird. Trotz der Illegalität eines Schwangerschaftsabbruches in Frankreich entscheidet sie sich für eine Abtreibung.

Im Anschluss an die Filmvorführung teilte Dr. Dagmar Hertle ihre Expertise zum Thema mit uns. Sie ist Ärztin, Frauengesundheitsaktivistin und Mitglied bei den WUPPERFRAUEN. Zudem gab es Raum für einen spannenden Austausch mit dem Publikum.

Annie Colère

Am Mittwoch, den 29.11.2023 fand um 18:00 Uhr die erste Filmvorführung im Rahmen der Filmreihe "Female Gaze aus Frankreich" statt. Nach einer kurzen Einführung wurde der Film Annie Colère von Blandine Lenoir aus dem Jahr 2022 auf Französisch mit Untertiteln gezeigt. Die Veranstaltung richtete sich somit auch an Interessierte, die mit der französischen Sprache nicht vertraut sind. Im Anschluss an die Vorstellung erfolgte ein Filmgespräch mit Dr. Agathe Mareuge und Camille Englert.

Einen Überblick über die Folgen der Filmreihe zu Frankreich von Dr. Elise Julien (2021-2023) erhalten Sie hier.

Weitere Infos über #UniWuppertal: